Was sagt der Duft bei Männer?

Die Studie eines Fernsehsenders geht der Parfümnutzung von Männern auf den Grund - und fördert Details über deren Sexleben zu Tage.

Wer wissen will, wie es um das Liebesleben eines Mannes bestellt ist, der muss nur mal einen Blick in dessen Badezimmerschrank werfen. Finden sich dort sechs oder mehr Parfümflakons, kann man ihn nur beglückwünschen: Er ist ein Casanova, vor seiner Schlafzimmertür stehen die Frauen Schlange.
Männer, deren Duftsortiment eher spartanisch ausgestattet ist, haben leider Pech gehabt. Bei ihnen herrscht tote Hose.
Das jedenfalls besagt eine Studie, die der Münchner Männersender DMax bei einem Berliner Marktforschungsinsttitut in Auftrag gegeben hat. Die zentrale Erkenntnis der Internetbefragung: Je grösser die Auswahl seiner Düfte, desto höher die Zahl der Frauen, mit denen er Sex hat.
Die menschliche Nase ist ja vergleichsweise verkümmert. Zehn Millionen Sinneszellen besitzt das Geruchsorgan, die Schnauze eines Dackels kommt dagegen locker auf 125 Millionen. Und dennoch spielen Gerüche im zwischenmenschlichen Bereich eine tragende Rolle: Drei Viertel der befragten Männer sagen von sich selbst, sie seien geruchssensibel. An welchem Ort er sich wohlfühlt, welche Personen sind ihm sympathisch und letztendlich auch die Frage, mit wem er ins Bett steigt, macht der Mann vom Geruch abhängig, so die These der Studie.
Werbespots wie der des Deodorantherstellers Axe suggerieren die sexuelle Anziehungskraft von Düften. Wer sich tüchtig einnebelt, den rennen willige Frauen angeblich über den Haufen.
"Spray more, get more“, so die Aussage der Duftindustrie. Aber auch er legt grossen Wert darauf, dass sie wohlig riecht. Fast die Hälfte der Männer verzichtete schon mal auf Sex, weil ihnen der Geruch der Frau nicht passte. Ein Phänomen, das in der Vergangenheit begründet ist, sagt der Bochumer Biologieprofessor Hanns Hatt, der sich auf Duftforschung spezialisiert hat: "Wer früher mit einer Person schlechte sexuelle Erfahrungen gemacht hat, den turnt ein ähnlich riechender Mensch auch eher ab.“
Dieses Ich-kann-dich-nicht-riechen-Prinzip gibt es auch im Tierreich, erklärt Hatt: "Wenn die geplante Paarung zusammengebrachter Zootiere scheitert, kann das auch daran liegen, dass die Tiere von den Gerüchen ihres angedachten Partners abgestossen werden.“ Auf der anderen Seite kann der richtig duftende Partner zur rechten Zeit wahre Wunder bewirken. Weibliche Mäuse etwa können dann ihren Zyklus um ein Dutzendfaches steigern, so Hatt.
Mann ist, wie Mann riecht. Die Wahl des Parfüms sagt auch einiges über die Eigenschaften eines Mannes aus. Ein Phänomen, das Duftforscher Hatt bestätigt: "Beim Parfümkauf spielen genetisch bedingte Präferenzen eine Rolle.“ Im weiteren Verlauf der Befragung mussten die Teilnehmer den vier Grunddufttypen von Parfümsorten verschiedene Charaktereigenschaften zuweisen. Heraus kamen dabei vier unterschiedliche Dufttypen.

Der holzige Mann
Er ist noch ein echter Kerl! Von Metrosexualität hält er überhaupt nichts und gibt lieber den holzhackenden Naturburschen im Wald. Als selbstbewusster Geschäftsmann klettert er die Karriereleiter mit Leichtigkeit hinauf. Sein Duftcredo lautet: "Ein Mann riecht erst nach dem Sex wie ein Mann.“ Wenn der holzige Mann einmal das passende Parfüm gefunden hat, wird er es nicht mehr wechseln.
Ingredienzien seines Parfüms: Vetiver, Sandelholz, Patchouli

Der aromatische Mann
Der egozentrische Feinschmecker. Er speist am liebsten im Gourmetrestaurants und riecht sich am liebsten selbst. Vor allem seine eigenen Pheromone sind ein Genuss für seine Nase. Was den Duft angeht, zeigt sich der aromatische Mann äusserst unentschlossen. Er wechselt ständig das Parfüm.
Ingredienzien seines Parfüms: Salbei und Rosmarin

Der orientalische Mann
Er hasst die Natur und frische Luft und liegt den ganzen Tag im Bett. Vor allem der Geruch des Bettes seiner Angebeteten hat es ihm angetan. Was den eigenen Duft angeht, verfolgt er eine klare Zielsetzung: Der orientalische Mann parfümiert sich ein, um eine Frau zu verführen. Beim Geruch der Frau hält er es mit Napoleon, der Kaiserin Josephine seine Rückkehr aus dem Feldlager mit den Worten "Wasch Dich nicht mehr, ich komme bald zurück.“ ankündigte.
Ingredienzien seines Parfüms: Vanille und Zimt

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