Sella Ronda

Sella Ronda 18. Juni -20. Juni 2010

Fahrstrecke

Die Sella-Gruppe ist einer der mächtigsten Gebirgsstöcke der Dolomiten.

Die Umrundung ist auf gut erschlossenen Strassen problemlos möglich, mit dem Grödner Joch, dem Campolongosattel, dem Pordoijoch und dem Sellajoch müssen dabei vier Pässe überwunden werden. Nicht nur weil diese Pässe immer wieder im Mittelpunkt des Giro d'Italia stehen, ist die Sella-Ronda eine der berühmtesten und schönsten Rennrad-Touren. Vor allen Dingen ist es die spektakuläre Umgebung, die den Stellenwert der Runde ausmacht.

Der Einstieg in die Sella-Ronda ist von allen grösseren Orten, die auf der Strecke liegen, möglich. Anbieten würden sich etwa:
Corvara, Arabba, Canazei oder Wolkenstein.
Selbstverständlich kann man auch entgegen dem Uhrzeigersinn fahren.

Wir sind in Wolkenstein gestartet.

Gleich nach Wolkenstein beginnt dann der erste Anstieg, es geht hinauf zum Grödner Joch. Die Steigung erreicht mehrmals 10 %. Ab Wolkenstein ist der 10,78 km lange Anstieg bei einem Höhenunterschied von 558 m im Schnitt 5,2 % steil. Die Strasse windet sich spektakulär unter den imposanten Wänden des Langkofelmassivs nach oben. Nach etwa fünf Kilometern erreicht man beim Hotel Miramonti eine Strassenkreuzung, der man nach links folgt. Zunächst geht es mit Steigungsspitzen von 10 % weiter, ehe nach dem Hotel Gerard eine fast zwei Kilometer langes Flachstück unterhalb der steilen Sella-Nordseite Gelegenheit zur Erholung gibt. Danach gelangt man über einige schöne Kehren hinauf zur Passhöhe. Von hier bietet sich eine wunderbare Aussicht auf Langkofel und Schlern im Westen, die Tschierspitzen im Norden und Teile des Sella-Stocks im Süden. Die folgende, ca. neun Kilometer lange Abfahrt bringt uns nach Corvara, das sich vor allem als Wintersportort einen Namen gemacht hat.

In Corvara beginnt der Aufstieg zum zweiten Pass des Tages, dem Campolongosattel. Der 6,2 km lange Anstieg ist bei einem Höhenunterschied von 343 m durchschnittlich 5,5 % steil. Nach einer Kehrengruppe während der ersten beiden Kilometer mit Steigungsspitzen von 10 % flacht der Streckenverlauf merklich ab und führt ohne Kurven zur Passhöhe, die inmitten eines weiten Wiesensattels liegt. Hier ist die Grenze zwischen Südtirol und den Dolomiten und gleichzeitig die Sprachgrenze zwischen dem deutschen und dem italienischen. Die anschliessende Abfahrt bringt uns durch einige Kehren hinunter nach Arabba.

In Arabba beginnt die schöne Auffahrt zum Pordoijoch. Die Strasse windet sich in 33 numerierten Kehren nach oben bis zur Passhöhe. Die Steigung geht nur äusserst selten über 8 % hinaus, so dass man schnell einen angenehmen Tretrhytmus findet. Bei einem Höhenunterschied von 637 m auf 9,4 km Länge beträgt die durchschnittliche Steigung 6,8 %. Die anschliessende Abfahrt endet bereits nach 4,5 Kilometern bei der Abzweigung am Sella-Joch. Hier befindet sich auch eine Gedenktafel für das italienische Radsport-Idol Fausto Coppi.

Bis zum Sellajoch sind es von der Abzweigung noch 5,5 km verteilt auf 429 Höhenmeter. Diese haben es bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,8 % noch einmal in sich. Mehrmals werden Steigungsspitzen von 12 % erreicht. Nach einer schönen Kehrengruppe im oberen Bereich, ist dann aber auch der letzte Anstieg an diesem Tag bezwungen. Von der Passhöhe hat man noch einmal eine phantastische Fernsicht von der Langkofelgruppe bis hin zu den gleissenden Gletscherfeldern der Marmolada. Dann die letzte Abfahrt und zurück zum Hotel Rosengarten in Wolkenstein.

Die Sella-Ronda ist eine der schönsten Touren, die wir 2010 gefahren sind und gehört zum Pflichtprogramm jedes Pässe-Radlers.