Solarienverbot für Teenies.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nach dem Willen des Gesundheitsamtes künftig nicht mehr auf die Sonnenbank. Ziel ist es, vor allem junge Menschen stärker vor Hautkrebs zu schützen. Laut Studien geht mittlerweile jede zweite 14-Jährige einmal pro Woche ins Sonnenstudio!

Gefährlich, denn 60 Prozent der UV-Belastung nimmt der Körper in jungen Jahren auf. In Solarien dringen vor allem die gefährlichen UVA-Strahlen tief in die Haut ein und lassen sie schneller altern. Jugendliche Haut ist dünner und somit deutlich weniger vor den Strahlen geschützt als die Haut von älteren Menschen.

Prof. Eggert Stockfleth, Leiter des Hauttumor-Centrums am Universitätsklinikum Charité in Berlin: „Sie ist dünner und hat weniger Abwehrmöglichkeiten gegen veränderte Zellen. Denn die schützenden Lichtschwielen bilden sich erst im späteren Leben.“

Und:
Je öfter ein Mensch seit frühester Kindheit der Sonnenbestrahlung ausgesetzt war, umso höher ist sein Hautkrebsrisiko.

Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt es in Deutschland etwa 5000 Sonnenstudios mit etwa 14 Millionen Benutzern – mehr als drei Millionen davon sollen im Alter von 10 bis 17 Jahren mit dem künstlichen Bräunen begonnen haben.

Die Folgen sind erschreckend: Jährlich nehmen Hautkrebserkrankungen in Deutschland um sieben bis zehn Prozent zu. In Zahlen bedeutet das: Mehr als 140 000 Menschen erkranken jährlich an Hautkrebs, rund 3000 sterben daran.

Jeder zehnte Deutsche erkrankt im Lauf seines Lebens an einem Hautkrebs – damit ist dies die weltweit am häufigsten auftretende Krebserkrankung.

Schlimm: Die heute 20- bis 30-Jährigen haben laut Experten ein höheres Melanomrisiko als jede Generation davor!

Stockfleth: „Erwachsene, die auf den Solarium-Besuch nicht verzichten wollen, sollten darauf achten, dass es sich um ein zertifiziertes Studio handelt.“